Samstag, 20. März 2010

Kind, wenn du dich mit einem Mann triffst, lass ihn warten. Und wenn er das nicht tut, ist er es sowieso nicht wert.

Wenn man mit einem Menschen redet, gehört es zum Grundrespekt die Person dabei anzuschauen. Normalerweise mache ich das auch. Es gibt allerdings Tage, an denen es irgendwie viel reizvoller ist, sich selbst anzuschauen. Klingt das arrogant? Vermessen? Eingebildet? Und wenn - ich gebe es wenigstens zu.

Das sind meistens die Tage, an denen man mit Klischees spielt. Männer fallen einfach zu gerne auf Klischees rein.
Die gängigsten sind wohl das Schulmädchen, die Sekräterin und der Vamp.

Letztens war die Schulmädchennummer wieder dran. Sprich man steht vor dem Spiegel, überlegt sich, was man sich anzieht und landet beim karierten Mini, dem weißen Blüschen, dessen oberster Knopf mysteriöserweise offen bleibt, schwarzen Strümpfen und Stiefeln oder Mary-Janes.
Haare sind nur halboffen, rosige Wangen, auf den Lippen nur ein Gloss, gleichzeitig ein Augenmakeup, das eine Mischung aus Unschuld und Sex ist. Hauptsache nicht so eloquent wirken, wie man ist.
Wozu? Man zieht nur Vorteile draus:

Stellt euch mal so an einen überfüllten Tresen und bestellt was - man kommt wesentlich schneller dran, als alle anderen. Nutzt die angeborenen Instinkte anderer.

Wenn man sich erstmal mit den Regeln der Körpersprache vertraut gemacht hat, ist es unfassbar leicht Menschen zu manipulieren. Mit einer Strähne spielen hier, eine leichte Berührung da und meistens kommt man ans Ziel - welches auch immer das sein mag.

Genauso wie die Sache mit der Pünktlichkeit. Meine Oma hat mir von klein auf beigebracht:

"Kind, wenn du dich mit einem Mann triffst, lass ihn warten. Und wenn er das nicht tut, ist er es sowieso nicht wert. Wenn er schon nicht zehn Minuten seiner Zeit opfert, wird er auch in einer Beziehung nicht viel von sich geben."

Und diese Regel befolge ich bis heute.

Okay, ich war generell nie eine Person, die es sonderlich gewurmt hat, wenn sie mal fünf Minuten zu spät kam. Nicht aus Respektlosigkeit, sondern einfach, weil ich es als verschwendete Energie empfinde sich über derartige Dinge aufzuregen. Und wenn ich mich mit Freunden treffe, bin ich auch meistens pünktlich.

Nundenn, gehen wir wieder zurück zu den Spielchen.
Körpersprache war ja quasi der erste Punkt. 90% aller Kommunikation erfolgt nonverbal. 30% über die Augen, der Rest über den Körper. Klar kann man diese Regeln nicht universell anwenden, aber im Großen und Ganzen treffen sie zu, wenn der Kerl denn nur ein minimales Interesse an einem hat. Das ist und bleibt die Grundvorraussetzung.

Etwas anderes, was ich durch meine Mutter gelernt habe, ist: "Auch wenn du weißt, dass du schlauer bist als er, zeige es nicht."
Männer wollen gebraucht werden, sie wollen beschützen und, auch wenn sie es nicht zugeben, sie wollen überlegen sein. Sei es im Beruf, wo die meisten Leaderpositionen noch von Männern besetzt sind, wie auch bei ganz banalen Dingen wie Sex.

Bei den meisten Stellungen ist der Mann oben. Und seien wir ehrlich liebe Frauen - das gefällt uns doch? Wir kämpfen uns schließlich schon genug durchs Leben, müssen alles selber machen, also ist Sex der Ausgleich.

Die Ausnahme ist Fellatio. Ironischerweise wird Männern dadurch vermittelt sie hätten die Zügel in der Hand. Bullshit, wie ich so gerne sage. Bei keiner anderen Aktivität hat man einen Kerl so sehr unter Kontrolle, wie beim Blasen.
Tut mir leid liebe Männer, damit müsst ihr euch leider abfinden. In dem Fall kontrollieren wir euren Orgasmus und damit euch. Würden wir euch rund um die Uhr einen blasen, hätten wir schon lange die Weltherrschaft.

Sex ist letztendlich der Sieg des Es über das Über-Ich. Wieso?
Nehmen wir an ihr hättet eine Abschrift in der Hand und ihr wüsstet, wenn ihr diese fertig lest, gelangt ihr zur vollkommenen geistigen Erleuchtung und inneren Ruhe. Ihr sitzt also auf einem Sessel und lest. Euer Partner/Traummann bzw eure Partnerin/Traumfrau taucht auf und fängt an euch ganz langsam zu befriedigen. Immer intensiver. Und irgendwann könnt ihr euch nicht mehr beherrschen, werft diesen "unwichtigen Zettel" weg und gebt euch hin. Tja, wer braucht schon Erleuchtung, wenn er einen guten Fick haben kann, was?

Das alles sind Spielchen. Spielchen, die wir Frauen mit euch Männern spielen und umgekehrt, weil ihr sie spielen wollt und wir uns bewusst drauf einlassen. Wir sind beide Opfer und gleichzeitig Täter.

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