Mittwoch, 31. März 2010

Der urbane Disney-Mythos aka wie die Natur uns stets dazwischenfunkt.

Ein alter Spruch sagt: "In jedem Mann steckt was Gutes - und sei es nur ein Küchenmesser!"

Nun ja das soll man jetzt nicht falsch verstehen, ich mag Männer. Klar ist es schön beim Aufwachen einen tollen Kerl neben sich liegen zu haben, nur wo kriegt man den her? Krampfhaft suchen ist genau die falsche Art und Weise und wenn man irgendwie erst mal in eine Beziehung hineingeschliddert ist, hat man nie eine Garantie, dass es funktioniert.

Keiner redet hier von „großer Liebe“, aber Fakt ist doch, dass die meisten Beziehungen zeitlich sehr begrenzt sind.

Habt ihr euch mal gefragt, wieso die meisten Beziehungen im Schnitt nach zwei bis drei Jahren auseinandergehen? Nun ja, es ist von der Natur nicht anders konzipiert: Das Männchen hat das Weibchen in der Anfangszeit zu begatten, mit ihr die zehn Monate Schwangerschaft durchzustehen und bei ihr zu bleiben und für sie zu sorgen, bis das Kind aus dem Gröbsten raus ist, sprich bis es Zähne hat, laufen kann und die ersten Worte brabbelt.

Mit diesem Faktum wollen wir uns aber in der Zeit, in der wir zig Verhütungsmöglichkeiten zur Auswahl haben, aber nicht abfinden. Wieso seine komplette Energie auf die Kindererziehung konzentrieren, wenn wir stattdessen feucht-fröhlich Spaß mit unserem Partner haben können und einfach nur Zweisamkeit genießen wollen? Leider funkt uns die Natur dazwischen.

Zudem fällt mir mit der Zeit, wenn ich mich im Freundeskreis umsehe, auf, dass Männer in einer Sache absolute Profis sind: Lügen.

Natürlich, wir Frauen lügen auch. Statistisch gesehen sogar öfter als Männer, aber die Motivation ist eine andere: Frauen lügen in erster Linie, um die Gefühle anderer nicht zu verletzten, während Männer hingegen meist einfach nur ihren eigenen Arsch retten wollen.

Es gibt Massen an Hetero-Männern, die einem das Blaue vom Himmel lügen, falls sie auch nur in einer Gehirnzelle ihres Kopfes beschließen, dass sie dich warm halten wollen. Es geht nicht einmal direkt darum, jemanden ins Bett zu kriegen, lediglich darum die Option darauf offen halten zu können. Das scheint in erster Linie eine Ego-Geschichte zu sein. Ihr wisst schon, dieses ganze „ich bin das Alphamännchen“-Getue und darf als erstes alle Weibchen meiner Herde begatten. Danach machen sie sich, im Tierreich, meistens aus dem Staub. Im wahren Leben zum Teil auch.

Vielleicht wirke ich wirklich verbittert, vielleicht spricht auch nur der Pata Negra aus mir oder es sind die Nachwirkungen des tollen Nachtspaziergangs, den ich eben mit meinem besten Freund hatte - Ihr glaubt gar nicht, was es mitten in Frankfurt für stille Ecken gibt. Endlich mal in Ruhe über alles reden können, es teilen, hilft tatsächlich.

Trotzdem komme ich nicht umhin mich zu fragen wieso es uns so schwer gemacht wird: sich verlieben, in der Person das selbe Interesse wecken, sich öffnen, vertrauen, dabei gleichzeitig sich selbst schützen können und seine Selbstachtung zu wahren.

Vielleicht sollten wir kleinen Mädchen Disney-Filme vorenthalten - dann würden sie wenigstens nicht mit der Illusion aufwachsen, dass es möglich sei, im wahren Leben etwas zu finden, was nunmal einfach nicht existiert.

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